Suchen, finden, verstecken, entdecken

img_4992Es ist so, als wenn das Erreichen des sechsten Lebensmonats bei meinem Enkel zugleich der Eintritt in eine neue Lebensdimension darstellt: Er schaut jetzt gerne Menschen hinterher und dreht den Kopf bei Geräuschen. Er hält Sachen fest und greift danach. Der Popo hebt sich, er kann kullern, und er lacht gern und oft.

Auch die Mimik seines weichen Babygesichts spiegelt Gefühlsvielfalt wieder. Da sind jetzt  – im Unterschied zum Anfang, wo seine Wahrnehmung Hunger, Sattsein, Müdigkeit und noch Verdauungsprozesse umspannte – nun Ausdrücke von Freude, Glück, Ärger, Unzufriedenheit, Lust, Überraschung hinzu gekommen.

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St. Petersburg: Nur ein Ausschnitt vom Ganzen

dsc_7380Update vom 7. Januar 2015 am Ende des Textes

Am Ende des Tages waren wir nur noch erschöpft. Draußen war es noch hell, obwohl die Uhr bereits 23.30 anzeigte. Sieben Termine hatte wir in zwölf Stunden hinter uns gebracht. Das bedeutete: Rein in den Bus, über die Straßen brettern, raus aus dem Bus, ein Treppenhaus hoch, Hände schütteln, hinsetzen, aufmerksam zuhören, Fragen stellen, Mitschreiben, ein paar Fotos machen, Visitenkarten mitnehmen. Und nicht vergessen: “Danke, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben!” Treppenhaus runter, rein in den Bus. St. Petersburg: Nur ein Ausschnitt vom Ganzen weiterlesen

Mehrere Wahrheiten, unmissverständliche Standpunkte

img_4038Als ich heute Abend in einem St. Petersburger Restaurant die Gelegenheit erhielt, vor Abgeordneten der Gesetzgebenden Versammlung einen Toast auszusprechen, erzählte ich, dass ich vor knapp 30 Jahren, im August 1985, zuletzt in Russland, damals noch der Sowjetunion, gewesen bin. Anlässlich der Weltfestspiele der Jugend hatte mich die SDAJ entsendet, um daran teilzunehmen. Früher, erzählte ich, sagte man zu Leuten wie mir des Öfteren: „Geh doch rüber“.  Das habe ich lange nicht mehr gehört, es hatte 1989 schlagartig aufgehört. Mehrere Wahrheiten, unmissverständliche Standpunkte weiterlesen

Sommersprechstunde am Tibarg

img_3992Das Wetter ist nicht ganz so schön gewesen wie letzte Woche, als ich meine Sprechstunde an der Osterstraße abgehalten habe. Aber was stört uns ein bisschen Regen und Wind! Zwei Stunden waren haben wir am Tibarg, der zentralen Einkaufsmeile Niendorf-Markt, präsent und haben Gespräche mit den Leuten geführt. Diesmal kam auch der kleine linke Flitzer voll zum Einsatz: Einige Kinder sausten mit ihm herum. Zur Freude der Eltern, die einen Moment verschnauften. Sommersprechstunde am Tibarg weiterlesen

Ein neues Haus für obdachlose Frauen

img_5015Heute wurde das neue Wohnhaus für obdachlose Frauen in der Notkestraße gefeiert. Eingezogen sind die 16 Frauen, für die hier Platz geschaffen wurde, bereits seit Februar. Aber erst jetzt, wo das Wetter schön ist, sollte das neue Haus auch gefeiert werden. Ich bin gerne dazu gekommen und habe als Geschenk eine Matrjoschka übergeben, die ich vorletzte Woche aus Belarus mitgebracht hatte. Ein neues Haus für obdachlose Frauen weiterlesen

Besuch in Belarus: Die Erinnerung wach halten

img_4762Zu fünft sind wir über Pfingsten nach Minsk geflogen. Barbara Duden, Barbara Nitruch, beide SPD, Andreas C. Wankum, CDU, Marco Wiesner, Öffentlichkeitsabteilung der Bürgerschaftskanzlei, und ich. Wir sind die Delegation der Bürgerschaft die an der Grundsteinlegung für eine Gedenkstätte teilgenommen hat, die an zehntausende Jüdinnen und Juden erinnern wird, die von den Nazis dorthin deportiert und dann ermordet wurden. Es sind Hunderte Menschen aus ganz Europa angereist, darunter auch Überlebende.

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Er dreht sich um!

dsc_6965In einem Alter von knapp 23 Wochen kann ein Mensch schon ziemlich viel. Er kann sehr deutlich ausdrücken, was er möchte, wobei er sich auf fundamentale Forderungen konzentriert. Eine Eigenschaft, die den meisten Menschen im Laufe ihres Lebens verloren geht. Aber dennoch: Auch wenn sich das fürsorgende Umfeld sehr darum bemüht, allen Anforderungen gerecht zu werden, so ist der kleine Mensch vor allem damit beschäftigt, sich selbst zu fordern.

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