Mein Weg

“Die Nahrungsaufnahme aber lässt in Ansätzen zumindest oft erkennen, wie wir in der Lage sind, Welt und Welterfahrung in uns aufzunehmen, zu verdauen, zum Teil unserer Selbstwerden zu lassen, um uns all dessen, was im Zuge dieses Prozesses unnötig wird, auch wieder zu entledigen.” Diese Worte wählte die Trauerrednerin für meine Schwester, um die Bulimie zu beschreiben, die uns Schwestern jahrelang begleitete. Petra starb vor einem Jahr in Folge eines Unfalls. Wir hatten zwar oft über unsere Essstörungen mit einander gesprochen, aber erst vor kurzem wurde mir klar, dass wir sie beide offenbar auch dafür benutzen, um uns von innerfamiliären Konflikten abzugrenzen. Und damit auch voneinander. Sie meinem Eindruck nach aber mehr als ich es tat. Nachdem ich den  Film “Ich hab’s geschafft” angesehen hatte, in dem ich selbst mitgewirkt habe, wurden mir dieser Teil meiner Kindheit erneut bewusst.

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