In China stehen sie für Reichtum, Weisheit und Würde, in Japan bedeuten sie Glück. In Indien prophezeien sie Kinderreichtum. Sie sind aber auch ein Symbol für Tränen, galten früher gar als Heilmittel gegen Melancholie und Wahnsinn. Heute wird die Symbolkraft von Perlen, deren Entstehung immer noch nicht ganz und gar geklärt ist, neu interpretiert.
Aus den prägnantesten Sprüchen im Internet kürt eine Website so genannte Twittterperlen. Jüngst wurde einer meiner Tweets auserkoren. Und jetzt sehe ich meinen 105 Zeichen dabei zu, wie sie durchs Netz reisen.
“An diesem Tag mal etwas lustiges”, kommentiert eine Userin. “Wenigstens einmal habe ich heute gelacht”, schreibt ein offenbar Depressiver. “Hoffentlich wird er später unser Kanzler”, heißt es in einem anderen Retweet. “So einfach ist das.”, schreiben schließlich die Leute von @pinkstinks, die sich gegen den hellblaurosa-Wahn in der Werbung einsetzen.
Es wird auch auf einen Loriot-Scetch verlinkt mit dem Hinweis, “Loriot habe schon damals der Zwang zum Gendern von Kindern kritisiert”. Einspruch, hat er nicht. Loriot hat sich mit der unübertroffenen Opa-Hopppenstedt-Szene im Spielwarengeschäft genau darüber lustig gemacht, was noch heute Eltern und Kinder früh in ein Geschlechterrollenkorsett zwängt: Unterschiedliches Spielzeug für Mädchen und Jungen. Ob Dickie (“Zickzacke Hühnerkacke”) ein Mädchen oder Junge ist, weiß Opa eben nicht so genau. Oder besser gesagt: Es ist ihm egal. Gut für Dickie. Das war damals lustig, das ist es heute noch. Da Weihnachten vor der Tür steht, stehen die Hoppenstedts eh auf dem Pflichtprogramm.