Mehmet und ich haben zusammen mit 50 Billstedterinnen und Billstedtern gefrühstückt. Ganze Familien waren auf Mehmets Einladung hin in den Kulturpalast gekommen, der gleich neben dem U-Bahnhof Billstedt liegt.
Ein leckeres Büffet hat auf uns gewartet – Brötchen, Salate, Oliven und vieles mehr gab es im Angebot. Im Hintergrund hörten wir Kinderlieder, die SchülerInnen aus Mümmelmannsberg aufgenommen hatten. Als alle satt waren, gabs dann Inhalte – ich habe zu Frauenrechte gesprochen.
Was waren die Forderungen vor 103 Jahren, als der erste internationale Frauentag begangen wurde? Die Feministinnen um Clara Zetkin forderten Mindestlöhne, den Acht-Stundentag und das Wahlrecht.
Heute kämpfen wir immer noch um einen Mindestlohn und wir kämpfen für mehr Zeit. Der Mindestlohn, der 2015 kommen soll, ist mit 8,50 Euro viel zu niedrig, davon kann kein Mensch würdig leben. Es ist außerdem erbärmlich und ein Skandal, wie schlecht Frauen überhaupt verdienen. Und dass insbesondere die Pflegeberufe, die von harter Arbeit geprägt sind, so schlecht entlohnt wurde, ist eine Menschenrechtsverletzung. Der Dienst am Menschen ist uns als Gesellschaft so wenig wert? Viele nickten und ich wusste, dass nicht wenige selbst in der Pflege tätig sind und von ihrem Lohn nicht eigenständig leben können.
Ich habe den Anwesenden auch vom Hamburger Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm erzählt und war mir ziemlich sicher, dass die Wenigsten bislang davon gehört haben. Die Debatte darüber findet in Ausschüssen statt, die Öffentlichkeit bleibt außen vor.
Nach meinem Redebeitrag hat auch Mehmet noch gesprochen und über Billstedt als Stadtteil geredet. Und dann sind die Menschen noch zu uns gekommen, haben ihre Fragen gestellt und um Hilfe gebeten. Einem habe ich eine Petition für sein Anliegen empfohlen. Ich bin gespannt, ob er sie wirklich einreicht.
Es ist eine wirklich gute Idee gewesen, zu einem Sonntagsfrühstück einzuladen. Ich überlege mal, wo ich das in Eimsbüttel machen kann – und dann kommt Mehmet zu einem Gegenbesuch zu uns …
Wenn Frau nun jedoch einen “Selbständigen” Mann heiratet, im Familienbetrieb mitarbeitet, arbeitet die Naive ganz umsonst; und bemerkt es leider erst nach der Trennung von ihm. Dazu kann man auch moderne Sklavenhaltung sagen!