Kein Ende der Superlative

img_4278Die Koffer sind gepackt, das letzte Frühstück im achten Stock des Peace Hotels eingenommen. Wir starten zu unserer letzten Station, bevor es mit dem Flieger nach Hause geht: Termin beim Frauenverband. Xu Feng und Li Rong empfangen uns am Eingang des Hauses, das der Shanghai Women’s Federation gehört. Frau Xu /(spricht man „Kschü” aus) ist erst seit kurzem Vorsitzende. Vorher war sie in der Behörde für die Lebensmittelüberwachung tätig und davor stellvertretende Generalsekretärin des Jugendverbandes. Wir waren die erste ausländische Delegation, die sie empfangen hat.

Kein Ende der Superlative weiterlesen

Fische retten in Zhujiajiao

img_3808Das Wetter ist nicht viel besser als gestern, aber es regnet wenigstens nicht. Ich habe sechs Stunden geschlafen und wache das erste Mal so rechtzeitig auf, dass ich es zum Frühstück schaffe. Heute geht es in ein Wasserdorf. Es heißt Zhujiajiao und gilt als “Venedig Shanghais”. Es gibt nur noch wenige dieser alten Orte. Die Menschen siedelten sich früher direkt am Lauf eines Flusses an. Entlang der Wasserstraße entstand dann das Dorf. Das Fortbewegungsmittel war ein Boot. Der Fluss ernährte sie. Heute sind chinesische Wasserdörfer eine touristische Attraktion. Der Vorteil: Die Menschen, die hier wohnen, verdienen damit ihr Geld. Fische retten in Zhujiajiao weiterlesen

Blütentee, Quallensalat und Wachtel-Eier

img_3715Shanghai, halb zehn morgens, Regen. Und zwar richtig. Und es hört den ganzen Tag nicht auf. Ausgerechnet an dem Tag, an dem wir ein bisschen Freizeit vom Protokoll her haben, muss es hier pieseln? Das ist echt gemein. Das Hotel stellt uns Schirme zur Verfügung. Blütentee, Quallensalat und Wachtel-Eier weiterlesen

“Es gibt nicht ein Shanghai, es gibt Dutzende!”

img_3646Dritter Tag Shanghai und  wieder ein volles Programm: um 9 Uhr sind wir zum Tiefseewasserhafen gefahren, der nur über eine 30 Kilometer lange Brücke zu erreichen ist. Er wurde auf einer Insel errichtet, damit auch die großen Pötte die Metropole anlaufen können. Dafür wurden Tausende von Menschen umgesiedelt. Jetzt stehen hier Kräne dicht an dicht, die Container stapeln sich. Es ist der größte Tiefseewasserhafen der Welt.
“Es gibt nicht ein Shanghai, es gibt Dutzende!” weiterlesen

Zweiter Tag in Shanghai: Fünf Gespräche und ein Gesang

img_3598Unser zweiter Tag in Shanghai. Neun Uhr morgens Frühstück (in Hamburg war es drei Uhr nachts!). Zwölf Uhr Empfang beim Shanghai Volkskongress – hier sieht man mich auf dem Foto mit Herrn Wu, dem Vize-Vorsitzenden). 14 Uhr Gespräch in der Umweltbehörde, 15.30 Uhr Gespräch bei der Erziehungskommission, 18.30 Uhr Empfang bei der “China`s Peoples Political Consultative Conference“. Was das ist, erkläre ich weiter unten.

Erst einmal der Reihe nach.

Zweiter Tag in Shanghai: Fünf Gespräche und ein Gesang weiterlesen

In Shanghai angekommen

img_3582Es ist keine Übertreibung, wenn Menschen von der Dimension Shanghais erzählen. Bestimmt eine halbe Stunde dauerte der Landeanflug auf die 22-Millionen-Stadt. Das Häuser-Meer wollte nicht enden. Was für eine irre Stadt. Stadt? Mega-City! Hier stehe ich vor dem Bankenviertel, mitten im – im Wortsinn – pulsierenden Shanghai! In Shanghai angekommen weiterlesen

Gefährliches Marketing mit dem Protest

675px-warnung-svg_Sie demonstrieren immer montags. Für den Frieden. Das ist eigentlich schön, und viele, die ich näher und auch entfernt kenne, machen mit oder finden diese neue Montagsdemo-Welle gut. Ich kenne allerdings auch viele Menschen, die  vor dieser Bewegung warnen. Die sie als antisemitisch und neurechts bezeichnen und als populistisch. Krude Verschwörungstheorien würden hinter den Appellen für Frieden stehen.

Muss ich mich auch damit befassen, habe ich mich gefragt? Muss das für mich ein Thema sein? Ja, ich wurde neugierig. Was ist das für eine Bewegung, die wie aus dem Nichts gekommen zu sein scheint und an die Tradition der Leipziger Montagsdemos und der Anti-Hartz-IV-Proteste anschließt? Ich habe mich auf die Suche gemacht.

Gefährliches Marketing mit dem Protest weiterlesen

Letzte Reisevorbereitungen

foto1Nächsten Dienstag geht es los: Ich fliege für fünf Tage nach Shanghai. Es ist eine Delegation der Bürgerschaft, an der ich teilnehme, aus allen Fraktionen kommen Abgeordnete mit. Die Vorbereitungen waren kleinteilig. Auch wenn ich angeblich alles mit Kreditkarte bezahlen kann, ist mir Bargeld wichtig – also habe ich Hundert Euro eingetauscht und bin jetzt in Besitz der ersten Renminbi meines Lebens. Sie zu bekommen, ist gar nicht so einfach – zumindest die HASPA half nicht weiter. “So seltene Währung haben wir nicht vorrätig”, hieß es in der Filiale Buchardstraße. Dass China der zweitwichtigste Handelspartner für Hamburg ist, ist dort ganz offenbar noch nicht angekommen. Peinlich – oder? Dafür har mich die Reisebank am Hauptbahnhof dann unbürokratisch versorgt.

Letzte Reisevorbereitungen weiterlesen

Mein Gastbeitrag in Kot & Köter

fotoDas neue Satiremagazin Kot & Köter ist eigentlich schon ziemlich alt. Bereits vor vielen Jahren warb Journalist Wulf Beleites für seine Hundehasser-Zeitschrift. Er wurde in etliche Talkshows eingeladen, diskutierte dort mit dem 2008 gestorbenen Schauspieler und Tierschützer Gerd Haucke.

Kot & Köter gab es aber gar nicht. Es existierte nur der selbstgebastelte Umschlag. Die schon damals an reißenden Geschichten Notleidende Medienwelt nahm Wulfs Idee dennoch dankend mit. Ungeprüft, unreflektiert. Hauptsache Quote.

Jetzt hat Wulf alle Befürchtungen eintreffen lassen und Kot & Köter zum Leben erweckt. Die Reaktionen sind wie damals – pestende Drohschreiben, belustigende Texte in den Mainstreammedien. Ich halte seit gestern meine erste eigene Kot & Köter in den Händen – und freue mich, dass ich mit meinem Sachverständigentext einen Beitrag dazu leisten konnte. Hier ist er: Mein Gastbeitrag in Kot & Köter weiterlesen

Schwimmen gehen mit Oma

img_3491Was es heute alles gibt: Schwimmwindeln! Ich konnte mein Entzücken nicht verbergen. Da ich es mit meinen Kindern nie geschafft hatte, an einem Babyschwimmkurs teilzunehmen, war das heute auch für mich eine Premiere.  Aber Schwimmwindeln, die gab es vor 25 Jahren ganz bestimmt noch nicht.

Ich war nicht die einzige Mutter einer Mutter eines kleinen Kindes, die mit zum Babyschwimmen gegangen war. “Guck mal, da ist auch eine Oma”, höre ich in der Umkleide hinter mir. Dass ich gemeint gewesen war, begriff ich nicht sofort. Die Rolle ist doch noch ungewohnt. Schwimmen gehen mit Oma weiterlesen