Drogen- und Alkoholabhängigen schneller, effektiver und nachhaltiger helfen. Am 20. April findet die Fachtagung „Gender –Trauma –Sucht“ in der Hamburger Handwerkskammer statt. Eingeladen hat der Suchthilfeträger Frauenperspektiven e.V.. 150 Expertinnen und Experten aus der Sucht- und Drogenhilfe, aus der Opferschutzhilfe, Krankenhäusern und Beratungseinrichtungen nehmen teil.
Die Zusammenhänge zwischen Gewalterfahrungen in Kindheit/Jugend, späterer Drogen- und Alkoholabhängigkeit sowie geschlechtsspezifischen Unterschieden und die Möglichkeiten verbesserter Kooperationen der Hilfeeinrichtungen werden thematisiert.
Daneben geht es um neueste Erkenntnisse in Bezug auf Beratung, Therapie und Methoden in der Arbeit mit suchtbelasteten und gleichzeitig traumatisierten Menschen. Süchtige haben oft Gewalterfahrungen und sexualisierte Gewalt erlebt oder mussten Gewalt oder anderes Schlimmes in ihrer Kindheit mitansehen. Sie verstehen sich oft selbst nicht mehr und sind verzweifelt. Solche traumatisierende Erfahrungen werden von Frauen und Männern sehr unterschiedlich verarbeitet. Das zeigt sich auch im Konsummuster und in der Bewältigung der alltäglichen Anforderungen. Wie sich Sozialarbeit, Suchthilfe und die professionelle psychotherapeutische Behandlung zum Wohle der Klientinnen und Klienten besser darauf einstellen können und besser miteinander kooperieren können, dazu soll unsere Fachtagung Impulse geben.
Über die neuesten Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen einer Traumatisierung und der Entstehung einer Sucht wird die Psychotherapeutin Universitätsprofessorin Prof. Dr. phil. Silke Gahleitner von der Donau-Universität Krems am Vormittag referieren. Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hält ein Grußwort. Weitere Einrichtungen des Hamburger Hilfesystems für Sucht-, Opfer-, Frauen- und Migrationsberatung bieten mit Informationsständen und kurzen Statements fachliche Ergänzungen.
Frauenperspektiven e. V. feiert in 2015 sein 25-jähriges Jubiläum. Der Sucht- und Jugendhilfeträger bietet Beratung, ambulante Gruppen- und Einzeltherapien sowie Nachsorge an. Mit dem Präventionsangebot Kajal richtet sich der Verein an Mädchen ab 12 Jahren und informiert zum Beispiel an Schulen mit Themen wie Alkohol, Cannabis, Essstörungen, Rauchen. Außerdem bietet Kajal Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an.