Kita-Kind

img_1820Seit Anfang des Monats ist mein Enkel in der Krippe. Und hat sich gleich einen dicken Rotz eingefangen. Das ist normal, aber ein bisschen tut er mir schon Leid. Aus Nase und Auge quellen Sekrete. Trotzdem hat er letzte Nach bei mir im Bett durchgeschlafen. Heißt: von halb zehn Uhr abends bis morgen zwanzig vor acht. Ich finde, es ist das Größte, ein Baby im Bett zu haben. Das sanfte Schnaufen, der gute Geruch, der warme Körper – welche Hormone sind eigentlich dafür verantwortlich sind, dass sich das so gut anfühlt? Kita-Kind weiterlesen

24 Stunden

Es macht einen Unterschied, ob man ein Kind ein paar Stunden hat oder einen ganzen Tag. Ehrlich gesagt, war ich ziemlich erschöpft, als seine Mutter den Kleinen wieder abgeholt hat. Dabei habe ich nicht viel getan. Und einigermaßen gut geschlafen hat mein Enkel auch. Und wenig geweint. Aber nach drei Mahlzeiten, sechs Windeln, einer Nacht, einem Mittagsschlaf und zwei Ausflügen fühle ich mich schlapp und erholungsbedürftig. 24 Stunden weiterlesen

Kurz vorm aufrechten Gang!

pap_29981Es ist ein Tag vor seinem ersten Geburtstag. Morgen zur Geburtstagsfeier kommt viel Besuch, da soll die Wohnung blitzen. Ich habe mich bereit erklärt, mit meinem Enkel gleich spazieren zu gehen, damit der Putz zügig erledigt werden kann. Es wäre eine angenehme Pflicht, wenn nicht der Hamburger Niesel wäre, der die Schanze in eine nassgraue Kulisse verwandelt. Kurz vorm aufrechten Gang! weiterlesen

Und noch einmal

Schon als er geboren wurde, hatte ich mich auf den Moment gefreut, ihm ein Buch vorlesen zu können. Kindern etwas vorzulesen, bereitet mir großes Vergnügen, denn sie sind aktive Zuhörende. Und sie dulden deswegen auch keine Fehler. Ich lese ruhig, ohne zu viel Betonung. Manchmal wechsle ich die Tonlage, etwa bei direkter Rede. Ich bemühe mich um viele Pausen und vermeide luschiges Aussprechen.

Vor ein paar Jahren las ich in einer Kita „Pippi Langstrumpf“ vor. Ich hatte das Buch aus meinem Regal gezogen, es vom Staub befreit und in meine Tasche gesteckt. Pippis Freunde heißen Thommy und Annika. In dem alten Buch, aus dem ich vorlas, wurde der Junge aber noch als Thomas bezeichnet. Sofort erhob sich Protest: „Das heißt Thommy!“ Kinder, dachte ich, was seid ihr doch pingelig! Und noch einmal weiterlesen

Unsere erste Reise

img_0020Wir haben einen freien Vierer im Metronom gefunden. Den Buggy lege ich ins Gepäckfach, die Transporttrage stelle ich vor unseren Sitz. Als der Zug anfährt, hole ich das erste Lunchpaket aus dem Rucksack. Es gibt Zucchini-Möhren-Mus. Mein Enkel futtert kleine Häufchen weg, die ich ihm löffelweise gebe – bis Harburg, dann macht er den Mund nicht mehr auf. Wir sind auf Reisen, und das ist vor allem für mich aufregend. Ich bin das erste Mal mit ihm allein unterwegs. Ob alles gut geht? Unsere erste Reise weiterlesen

Rückwärts voran

dsc_7981Wir sind zwei Wochen auf Amrum. Wir sind zwar zu zweit gefahren, aber Dank WhatsApp und Facebook wissen wir genau über die Vorkommnisse zu Hause Bescheid! Fotos und Videos erreichen uns in Echtzeit! Unser Enkel kann seit dem Wochenende ein Stück Toast in die Hand nehmen und es sich in den Mund schieben. Er trinkt jetzt alleine mit einer Greiflerntasse und sitzt im neuen Hochstuhl. Und seit heute robbt er durchs Wohnzimmer – wie bei allen Krabbelanfängern geht es zuerst nur rückwärts voran.

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Die Liedermacherin

img_5297„Gesang existiert in sehr unterschiedlichen Formen und umfasst ein weites Spektrum an klanglichen und musikalischen Möglichkeiten von völlig frei aneinander gereihten Vokalen in unterschiedlicher Tonhöhe, Lautstärke, Rhythmus und Klanggepräge über liedhaften, volkstümlichen Gesang bis hin zum virtuos verzierten Kunst-Gesang. Dabei orientiert sich Gesang häufig entweder an einer für eine entsprechende Zeit, eine entsprechende Kultur oder für einen bestimmten Musikstil üblichen Klangästhetik.“, heißt es auf Wikipedia. Ich habe lange nicht mehr richtig gesungen. Und fange jetzt wieder damit an. Die Liedermacherin weiterlesen

Suchen, finden, verstecken, entdecken

img_4992Es ist so, als wenn das Erreichen des sechsten Lebensmonats bei meinem Enkel zugleich der Eintritt in eine neue Lebensdimension darstellt: Er schaut jetzt gerne Menschen hinterher und dreht den Kopf bei Geräuschen. Er hält Sachen fest und greift danach. Der Popo hebt sich, er kann kullern, und er lacht gern und oft.

Auch die Mimik seines weichen Babygesichts spiegelt Gefühlsvielfalt wieder. Da sind jetzt  – im Unterschied zum Anfang, wo seine Wahrnehmung Hunger, Sattsein, Müdigkeit und noch Verdauungsprozesse umspannte – nun Ausdrücke von Freude, Glück, Ärger, Unzufriedenheit, Lust, Überraschung hinzu gekommen.

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Er dreht sich um!

dsc_6965In einem Alter von knapp 23 Wochen kann ein Mensch schon ziemlich viel. Er kann sehr deutlich ausdrücken, was er möchte, wobei er sich auf fundamentale Forderungen konzentriert. Eine Eigenschaft, die den meisten Menschen im Laufe ihres Lebens verloren geht. Aber dennoch: Auch wenn sich das fürsorgende Umfeld sehr darum bemüht, allen Anforderungen gerecht zu werden, so ist der kleine Mensch vor allem damit beschäftigt, sich selbst zu fordern.

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