Enkel & Opa

Ich hätte mir damals keinen besseren Vater für meine Kinder wünschen können. Er war bei den Geburten dabei, er hat die Hälfte des Erziehungsurlaubes genommen, er hat (vergeblich) versucht, für seine Kinder in Teilzeit zu gehen. Er hat schreiende Bündel durch endloses Tragen und nächtliche Spazierfahrten im Kinderwagen beruhigt. Beim Sommerfest in der Kita hat er einen ganzen Nachmittag lang Kindergesichter geschminkt und keinen Elternabend ausgelassen.

Jetzt ist er Opa und wirft, wenn er seinen Enkel anschaut, genau den gleichen Blick auf ihn, mit dem auch seine Kinder betrachtet hat. Enkel & Opa weiterlesen

Ab jetzt wird entdeckt!

rotepuppeAn meiner Leselampe hängt eine rote Puppe. Ich habe sie mit einem dünnen Bindfaden aufgehängt in der Hoffnung, dass sie meinen Enkel interessieren möge. Nun ist es soweit: Neugierig schaut er sie an.

Er greift nach ihr – leider ins Leere. Denn die Puppe wackelt und schwingt, und die kleinen Finger sind noch nicht so schnell, dass sie das Objekt rechtzeitig umfassen.

Und als wenn sie das Vorhaben unterstützen könnten, bewegen sich jetzt auch Beinchen und Füßchen. Sein ganzer Babykörper arbeitet konzentriert an dem Plan, die Puppe an sich zu ziehen. Dann greifen die Hände erneut zu – und fassen endlich ein Puppenbein. Was für ein Erfolg! Was für eine Leistung! Ab jetzt wird entdeckt! weiterlesen

Schwimmen gehen mit Oma

img_3491Was es heute alles gibt: Schwimmwindeln! Ich konnte mein Entzücken nicht verbergen. Da ich es mit meinen Kindern nie geschafft hatte, an einem Babyschwimmkurs teilzunehmen, war das heute auch für mich eine Premiere.  Aber Schwimmwindeln, die gab es vor 25 Jahren ganz bestimmt noch nicht.

Ich war nicht die einzige Mutter einer Mutter eines kleinen Kindes, die mit zum Babyschwimmen gegangen war. “Guck mal, da ist auch eine Oma”, höre ich in der Umkleide hinter mir. Dass ich gemeint gewesen war, begriff ich nicht sofort. Die Rolle ist doch noch ungewohnt. Schwimmen gehen mit Oma weiterlesen

Vier Stunden

pablo-picasso-mutterschaftSeit einer Woche kennt mein Enkel das Fläschchen. Darin bekommt er abgepumpte Muttermilch. Das klappt sehr gut und hat den Vorteil, dass seine Mutter entlastet wird.

Abpumpen geht schneller als Stillen und das bedeutet für sie mehr Schlaf und eine bessere Aufteilung der Dienstleistung am Baby. Nun begab es sich, dass die jungen Eltern ein paar Stunden für sich sein wollten – und die Großeltern hatten ihren ersten Baby-Einsatz. Vier Stunden weiterlesen

Der erste Blick

foto-6Es ist ein ewiger Moment, den eigenen Enkel das erste Mal anzusehen. Auf diesem Bild schaue ich ihm sechs Stunden nach seiner Geburt in sein Gesicht. Nein, in sein Gesichtchen – denn es ist so klein und zart. Wache Augen schauen zurück. Dann kneifen sie sich mit einem Mal fest zusammen, denn das kalte Licht des Krankenhausflures fällt in die Trage hinein. Schnell drehe ich sie.

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