Ich hätte mir damals keinen besseren Vater für meine Kinder wünschen können. Er war bei den Geburten dabei, er hat die Hälfte des Erziehungsurlaubes genommen, er hat (vergeblich) versucht, für seine Kinder in Teilzeit zu gehen. Er hat schreiende Bündel durch endloses Tragen und nächtliche Spazierfahrten im Kinderwagen beruhigt. Beim Sommerfest in der Kita hat er einen ganzen Nachmittag lang Kindergesichter geschminkt und keinen Elternabend ausgelassen.
Jetzt ist er Opa und wirft, wenn er seinen Enkel anschaut, genau den gleichen Blick auf ihn, mit dem auch seine Kinder betrachtet hat. Enkel & Opa weiterlesen
An meiner Leselampe hängt eine rote Puppe. Ich habe sie mit einem dünnen Bindfaden aufgehängt in der Hoffnung, dass sie meinen Enkel interessieren möge. Nun ist es soweit: Neugierig schaut er sie an.
Seit einer Woche kennt mein Enkel das Fläschchen. Darin bekommt er abgepumpte Muttermilch. Das klappt sehr gut und hat den Vorteil, dass seine Mutter entlastet wird.
Es ist ein ewiger Moment, den eigenen Enkel das erste Mal anzusehen. Auf diesem Bild schaue ich ihm sechs Stunden nach seiner Geburt in sein Gesicht. Nein, in sein Gesichtchen – denn es ist so klein und zart. Wache Augen schauen zurück. Dann kneifen sie sich mit einem Mal fest zusammen, denn das kalte Licht des Krankenhausflures fällt in die Trage hinein. Schnell drehe ich sie.