Wenn Diskriminierungen abgebaut würden, könnten Frauen besser leben

img_8918Es war heiß, an diesem Spätsommertag 2014. Auf der Langen Reihe – der Schlagader des Hamburger Stadtteils St. Georg – fuhren die Autos dicht an dicht. Fußgänger drängelten sich an den Stühlen und Tischen des Cafés vorbei, das auf dem schmalen Fußweg seine Gäste platzierte. Ich hatte mich dort mit Lutz und Jörg von der Aids-Hilfe verabredet. Wir aßen Kuchen. Es war eng, gemütlich, laut. Die beiden hatten einen Plan: Sie wollten mich für die neue Hamburgische Regenbogenstiftung gewinnen, als eine von zwei Dutzend Kuratorinnen und Kuratoren. Die Stiftung sollte die Arbeit der Aids-Hilfe bekannt machen, Spenden sammeln, zum Abbau von Stigma HIV-Infizierter beitragen. Ich sagte zu. Als Frauenrechtlerin und Gewerkschafterin habeich mir zum Ziel gesetzt, vor allem HIV-infizierte Frauen und HIV am Arbeitsplatz thematisieren. Wenn Diskriminierungen abgebaut würden, könnten Frauen besser leben weiterlesen

Der Krebs mit der Farbe – auch ich liebe meinen Busen

seite1veröffentlicht: Neues Deutschland, Wochenendausgabe 5./6. März 2016: Seite 1, Seite 2 und Seite 3

Ich bin 51 Jahre alt und gehöre damit ab jetzt zur Zielgruppe des Mammographie-Screenings. Künftig werde auch ich eingeladen, meine Brüste regelmäßig röntgen zu lassen. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die in Deutschland wohnen, bekommen seit 2008 alle zwei Jahre einschlägige Post. In der Bremer Gesundheitsbehörde wurde die zentrale Stelle eingerichtet, die Briefe in ganz Norddeutschland verschickt. Der Versand erfolgt stadtteilweise – pro Quartal sind das allein in Hamburg circa 25.000 Frauen. Ich muss mich entscheiden: Gehe ich hin oder nicht? Es sind vor allem zwei Fragen, die mich beschäftigen: Kann diese Reihenuntersuchung Brustkrebs verhindern? Kann es mein Leben retten, wenn ich erkranke? Ich begebe mich auf die Suche nach Antworten. Der Krebs mit der Farbe – auch ich liebe meinen Busen weiterlesen

Die späte Diagnose Aids

dsc_0278Erschienen in der Welt Hamburg am 3. März 2016

Ihr erste Gedanke war: Das ist bizarr. Wann, bitteschön, soll ich mich denn infiziert haben? Warum ausgerechnet ich? Die Diagnose, die ihr Arzt ihr mitteilte, lautete: Aids im Endstadium.

Heute fährt Claudia Kramer* wieder Fahrrad und steigt jede Treppe hoch. Sie geht ihrer Arbeit nach, trifft Freunde, fährt in den Urlaub, plant ihre Zukunft. Vor zwei Jahren sah es für die 51-Jährige nicht so aus, als wenn sie jemals wieder ein normales Leben würde führen können. Oder überhaupt ein Leben. Das Röntgenbild ihrer Lunge zeigt eine weiße Schicht. Trockener Husten raubte ihr den Schlaf. Atemnot ließ die schlanke, sportliche Frau an jeder Treppe scheitern. Fieber hielt sich konstant auf hohem Niveau. „Ich hatte kaum noch Helferzellen, die meine Abwehrkräfte gegen krankmachende Eindringlinge in meinem Körper steuern konnten.“, sagt sie. Die späte Diagnose Aids weiterlesen

Die Vielfalt des Lebens denken – und leben!

11800881_928886020508345_247023346_oWas fordern Trans*personen von der Politik? Was benötigen sie, um selbstverständlicher Teil der Gesellschaft zu sein? Diese Fragen habe ich mit den Podiumsgästen auf einer gut besuchten Veranstaltung der LINKEn während der Hamburger Pride-Week erörtert. Als Moderatorin hatte ich die Aufgabe, die ca. 50 Besucher*innen einzubinden. Denn sie waren ebenso Fachleute wie Vivien, Leo, Franziska, Wiebke und Andromeda, die auf dem Podium Platz genommen hatten. So kamen jede und jeder zu Wort. Lebhaft und vielfältig wurde debattiert.

Ich lehne alle Schubladen ab, in die man Menschen durch eine Geschlechterzuordnung packen will, lautete eine Aussage. Eine andere: Warum muss ich mich entscheiden, welchem Geschlecht ich angehören will? Warum darf es keine Frau mit Penis geben? Eine weitere Position: Wenn ich als Trans*frau ein Kind zeuge, werde ich als Vater deklariert. Das ist diskriminierend. Ich bin eine Frau, ich will eine Mutter sein. Eine weitere: Meine Mutter bekommt selbstverständlich Hormone wegen der Wechseljahre. Ich bekomme Hormone erst, wenn mein Seelenleben durchleutet wurde. Die Vielfalt des Lebens denken – und leben! weiterlesen

LINKE fordert kostenloses Frühstück in KItas

anhang-14Ich freue mich sehr, dass der von mir initiierte Antrag für ein kostenloses Frühstück in allen Kitas heute vom Parteitag ohne Gegenstimmen angenommen wurde. Die Mitgliederversammlung Eimsbüttel hatte den Vorschlag bereits unterstützt. KLaus Wicher, Landesvorsitzender des SoVD, sagte in seinem Grußwort, dass er diesen Antrag sehr begrüßt, weil es eine alte Forderung des SoVD sei. DIE LINKE sei die erste Partei, die das aufgreift. LINKE fordert kostenloses Frühstück in KItas weiterlesen

Bei der Staatsanwaltschaft zur Vernehmung

10536_472529802767294_517142143_nGestern war ich bei der Staatsanwaltschaft zur Vernehmung: Asklepios hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, weil mir das Gutachten der Ärztlichen Kommission, das über die Folgen der Unterbestrahlungen im AK St. Georg detailliert Auskunft gibt, im Frühjahr zugeleitet wurde. Die damaligen Oppositionsparteien Grüne, CDU, FDP und LINKE hatten dann gemeinsam entschieden, es auf einer gemeinsamen Pressekonferenz an die anwesenden JournalistInnen zu geben. Bei der Staatsanwaltschaft zur Vernehmung weiterlesen

Gender – Trauma -Sucht

frauenperspektiven-logo-e1429009071744Drogen- und Alkoholabhängigen schneller, effektiver und nachhaltiger helfen. Am 20. April findet die Fachtagung „Gender –Trauma –Sucht“ in der Hamburger Handwerkskammer statt. Eingeladen hat der Suchthilfeträger Frauenperspektiven e.V.. 150 Expertinnen und Experten aus der Sucht- und Drogenhilfe, aus der Opferschutzhilfe, Krankenhäusern und Beratungseinrichtungen nehmen teil. Gender – Trauma -Sucht weiterlesen

Bei SeniorInnen in Barmbek

image imageimg_1701Am Sonntag war ich bei der Arbeiterwohlfahrt eingeladen. Ein Wahlkampftermin, bei dem es nichts zu kämpfen gab, sondern Kaffee und Kuchen. 50 ältere Frauen und Männern waren gekommen, sie nahmen an acht Tischen Platz. Wir waren zu fünft – von jeder Partei aus der Bürgerschaft.

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Hearing: Gute Pflege ist ein Menschenrecht

15797_839353902751547_8907518203880951948_nPflege im Minutentakt, Pflege im Akkord, Pflege ist ein Geschäftsmodell. Es waren klare Aussagen, die beim Pflegeforum der Linksfraktion im Bundestag gefallen sind. Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Bundestagslinken, hatte eingeladen. Circa 50 Menschen, überwiegend in der Pflege tätig und Angehörige von Pflegebedürftigen haben die Gelegenheit genutzt, um ihre Erfahrungen in der Pflege zu schildern. Hearing: Gute Pflege ist ein Menschenrecht weiterlesen

Frühstück mit 50 SeniorInnen

rote-ketteÜber die ärztliche Versorgung will ich mit ihnen reden. Und über die Gesundheit älterer Menschen. Es ist morgens, kurz nach Acht und ich mache mich auf den Weg nach Barmbek, zur Köster-Stiftung. Knapp 50 Bewohnerinnen der Wohnanlage erwarten mich zum Frühstück. Als ich in den großen, hellen Raum komme, nassgeregnet und etwas verschwitzt, haben sie schon angefangen. Ich bin zehn Minuten zu spät.

Ein Platz ist noch frei, ich setze mich hin. Mir wird Kaffee eingeschenkt, ich bekomme Brötchen gereicht. Butter. Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Quark – das sieht alles sehr lecker aus. Und es schmeckt. Zwei Schokopralinen liegen neben meinem Teller. „Passen Sie gut auf sie auf“, sagt meine Sitznachbarin warnend zu mir und lacht zu den anderen.

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