Coronavirus: Mehr Schutzräume für Opfer häuslicher Gewalt

veröffentlicht auf Xing.com/Klartext am 20. März 2020

Jetzt soziale Distanz halten, um Ansteckungen zu vermeiden – der Satz sagt sich so einfach, der Appell hört sich so schlüssig an. Aber unerwünschte Nebenfolgen wurden offenbar überhaupt nicht berücksichtigt oder eingeplant.

Wer es noch nicht wusste, hier zwei Tatsachen. Erstens: Schon vor der Coronakrise waren Deutschlands Frauenhäuser überfüllt. Zweitens: Häusliche Gewalt hat nichts mit Wohnverhältnissen, Milieuzugehörigkeit oder Bildungsstand zu tun – sie findet überall statt. Die Coronakrise wird das Problem weiter verschärfen. Coronavirus: Mehr Schutzräume für Opfer häuslicher Gewalt weiterlesen

Interview: “Männer müssen auch Macht abgeben.”

mittenmangDie Zeitung MittenMang hat ein Interview mit mir in zwei Teilen in ihren Februar- und März-Ausgaben veröffentlicht. Hier ist es dokumentiert.

Kersten, was sind die Konsequenzen aus Köln?

Zum einen: Die Kölner Polizei hat die Situation auf dem Bahnhofsvorplatz an Silvester falsch eingeschätzt. Offenbar hatte sich die Polizeileitung auf diffuse Terrorwarnungen islamistischer Selbstmordattentäter eingestellt, anstatt auf die Abwehr vom Terror gegen Frauen. Die Beamtinnen und Beamten vor Ort haben sich offenbar auch nicht ausreichend um die Frauen gekümmert, die um Hilfe gebeten haben. Der Rücktritt des Polizeipräsidenten ist aus meiner Sicht ein Bauernopfer gewesen. Erfahrungsgemäß sind solche Vorfälle immer nur die Spitze des Eisberges von strukturellen Problemen. Da wurde anscheinend jahrelang schlechte Arbeit gemacht, die städtische und die Landesregierung sind ihren Aufgaben nicht ausreichend nachgekommen. Interview: “Männer müssen auch Macht abgeben.” weiterlesen

Okay, reden wir endlich über sexistische Gewalt

gewalt_gegen_frauen_02Okay, reden wir über Gewalt an Frauen. Wir begehen seit vielen Jahren am 25. November den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Wir treffen uns dazu mal im Rathaus, mal auf Veranstaltungen – weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Brötchentüten mit dem Aufdruck “Gewalt kommt nicht in die Tüte” gibt es in wenigen Tausend Exemplaren, kauft man beim Bäcker ein. Hatten Sie eine in der Hand? Im letzten Jahr hat die Hamburger Sozialbehörde eine Kampagne dazu entwickelt. Wer erinnert sich an diese? Es gibt seit einiger Zeit das bundesweite Hilfetelefon für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. Kennen Sie die Nummer? Ach, das hat Sie bislang nicht interessiert? Warum eigentlich nicht? Okay, reden wir endlich über sexistische Gewalt weiterlesen

Das achte Mal “Laufen gegen Gewalt”

img_5792Laufen gegen Gewalt ist eine feste Einrichtung in Hamburg geworden. Es geht einmal um die Alster, das sind 7,5 Kilometer. Es wird geradelt, gelaufen, gegangen, gewalkt. Naütlich bin ich wieder dabei geweisen, auch wenn ich dieses Jahr die Alster nicht mitumrundet habe. Aber meinen Solibeitrag habe ich als Startgeld selbstverständlich eingezahlt. Viele beaknnte Gesichter habe ich wieder getroffen, mittlerweile gehört es “zum guten Ton”, bei diesem Benefizlauf mitzumachen. (Anhang)

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Warum Kinder kein Kapital sind

b592bca41cMit der AfD ist der Antifeminismus in die Parlamente eingezogen – unabhängig davon, ob sich die Partei zerlegt. Der Satz „Kinder sind unser Kapital“, den die AfD-Frontfrau Dr. Frauke Petry, mit dem sie ihre Website ziert, macht mehr als deutlich, auf welchem Fundament sie ihren Antifeminismus baut. Dass Kinder „Kapital“ sein sollen, drückt die neoliberale Geisteshaltung hinter dem konservativen Leitbild Petrys aus: Menschen sind Verwertungsobjekte. Und die Verwertungsmaschinerie muss fleißig produzieren: Nach ihrer Meinung gelten nur Familien mit drei Kindern als normal. Warum Kinder kein Kapital sind weiterlesen

Internationaler Frauentag 2015: Wenn wir zusammen gehen …

img_2167Meine Rede bei der DIDF und dem Bund der Migrantinnen am 8. März 2015:“Wenn wir zusammen gehen, kommt mit uns ein bessrer Tag. Die Menschen, die sich wehren, wehren aller Menschen Plag. Zu Ende sei, dass kleine Leute schuften für die Großen! Her mit dem ganzen Leben, Brot und Rosen!”

Brot und Rosen. Es war die Streikparole der 20.000 Textilarbeiterinnen in Massachusetts 1912. Sie stammt aus einer Rede der Gewerkschafterin Rose Schneiderman aus dem Jahr 1911. Daraus wurde ein Gedicht, und seit es 1978 von Peter Maiwald ins Deutsche übersetzt und neu vertont wurde, singt es auch die Deutsche Frauenbewegung. Internationaler Frauentag 2015: Wenn wir zusammen gehen … weiterlesen

Lauf gegen Gewalt um die Alster

img_5816Zum siebenten Mal hat der Benefizlauf der Autonomen Frauenhäuser stattgefunden. Er ging wie immer um die Alster – Hamburgs beliebtester Laufstrecke.  Mit knapp einem Dutzend LINKER sind wir dabei gewesen, Günther und ich mit dem Fahrrad, die anderen sind gelaufen. Im letzten Jahr war ich als erste Radlerin durchs Ziel gekommen. Mein Ehrgeiz ist gewesen, das in 2014 wieder zu schaffen. Ich hatte die Rechnung ohne die verfluchte Technik gemacht. Nur wenige Minuten nach dem Start ging meinem Hinterrad die Luft aus.

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