Eine Homestory vom Aufräumen

img_7914Das vorletzte Biotop in meinem Haushalt ist mein Kabuff. Das liegt nicht unbedingt an den Dingen, die dort lagern, sondern an mangelnder Lust, einzugreifen. Es gibt dort Objekte, die fasse ich höchstens einmal im Jahr oder seltener an. Andere nutze ich regelmäßig. Doch ob häufig genutzt oder nicht: Es werden immer mehr. Eine Homestory vom Aufräumen weiterlesen

Hartz IV-Familie nimmt Flüchtlinge auf

anhang-14-e1450811864141Es ist keine Weihnachtsgeschichte, es ist eine normale Geschichte. Und doch ist sie es nicht, denn wenn eine Sarah Connor oder ein Kai Diekmann Flüchtlinge aufnehmen, kann sich das jeder gut vorstellen, sie haben ja viel Platz in ihren großen Häusern. Wenn aber eine Alleinerziehende und ihr Sohn gleiches tun, ist es außergewöhnlich. Von dieser Familie handelt diese Geschichte.

Dass es so zeitintensiv würde, hätte Manuela Pagels (55) nicht gedacht, als sie die Idee hatte, eine syrische Familie aufzunehmen. „Mir taten die Menschen einfach Leid, die tagtäglich am Hamburger Hauptbahnhof stranden. Ich habe mir vorgestellt, wie es mir ergehen würde, wenn ich mit meinen Sohn hätte flüchten müssen.“ Manuela wollte daher das wenige, was sie hat, teilen. Sie ist Aufstockerin, weil ihr Lohn, den sie als Reinigungskraft verdient, zum Leben nicht reicht. Zusammen mit Ibo (10) lebt sie in einer Erdgeschosswohnung in der Eimsbütteler Lenzsiedlung. Drei Zimmer, Küche, Bad, kleine Terrasse – das ist ihr kleines Reich, das sie teilen wollte. Hartz IV-Familie nimmt Flüchtlinge auf weiterlesen

Macht Betriebliches öffentlicher!

Ibrahim Ergin ist Betriebsratsvorsitzender der Meyer-Werft. Das Unternehmen will ihn kündigen, weil er Auszubildende genötigt haben soll, in die IG Metall einzutreten. Ich bin aus der Ferne Zuschauerin dieses politischen Prozesses, der in der Mitbestimmungsgeschichte Deutschlands seinesgleichen sucht. Ich nehme Anteil, weil man vor fünf Jahren versucht hat, auch mich wegen gewerkschaftlicher Betätigung rauszuschmeißen, und auch ich war eine Betriebsratsvorsitzende. Es war einer von drei Kündigungsgründen*. Macht Betriebliches öffentlicher! weiterlesen

35 Jahre DIDF

12377711_531722717001356_1999606381794836636_o„Hans und Hassan“ geben sich die Hand, und zwar auf dem Logo der DIDF, der Föderation demokratischer Arbeitervereine, die sich 1980 gründete. Das Motiv symbolisiert die Wichtigkeit der Solidarität verschiedener Nationalitäten miteinander. Seit 35 Jahren nimmt DIDF aktiv am Widerstand gegen Sozialabbau, Abbau demokratischer und gewerkschaftlicher Rechte, gegen Rüstung und Krieg teil. Jetzt feiert die DIDF ihr 35-jährigen Jubiläum und ich hatte als Landessprecherin der AG betrieb & gewerkschaft die Gelegenheit, ein Grußwort auf dem Hamburger Kongres am 13. Dezember zu halten. 35 Jahre DIDF weiterlesen

Nachwurf

„Lass uns bald zusammensetzen, damit wir Frauen aus der Fraktion uns keine gegenseitige Konkurrenz machen.“ Das sagte Dora Heyenn ein paar Monate vor der Bürgerschaftswahl zu mir. Das war Dora, wie ich sie kennen und schätzen gelernt habe: Strategisch denkend und mit dem Gespür für Lösungen, um nicht im falschen Moment unnötige Konflikte vorzufinden.

Ich hatte Vertrauen zu Dora. Und auch Respekt. Respekt gegenüber einer Person, die eine unglaubliche Kondition hat, die kämpfen kann und die nicht nachgibt, wenn sie ihr Ziel erreichen will. Wenn Dora etwas erreichen wollte, hat sie selten jemanden geschont. Aber sie hat immer auch Menschen eingebunden und teilhaben lassen.

Am Wochenende ist sie aus der Partei ausgetreten.
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„Bebe” frisst Brekkies und klaut Erdbeeren

bebeKrähe wächst bei einer Familie in Oberneuland auf, veröffentlicht im “Weser Kurier”, 18. Juli 2002

Alles Zerren ist zwar erfolglos — der Schnürsenkel sitzt fest. Doch auch als der Mensch einen Schritt macht, gibt der schwarze Vogel nicht auf: Er flattert hinterher, wenige Zentimeter über dem Boden zieht mit seinem vier Zentimeter langen Schnabel am herunterhängenden Ende des Schuhbandes, kräht frech. Schließlich fliegt er hoch und lässt sich auf einer Schulter nieder knabbert an dem Brillenbügel herum, der in Reichweite ist. Einige Passanten schauen ungläubig, einige kichern. „Die ist ja süüüß…” ruft ein Kind. „Bebe” frisst Brekkies und klaut Erdbeeren weiterlesen

Weibliche Flüchtlinge brauchen Hilfe und Anerkennung

11259116_1044418855578383_4094908246475454235_oBericht vom Frauenplenum

Viele Politiker und Politikerinnen und auch viele Medien haben mit einem Mal das Patriarchat entdeckt. Sie sorgen sich – angesichts der vielen jungen, männlichen, muslimischen Männer, die derzeit als Flüchtlinge in unser Land kommen – um die Sicherheit und Gleichberechtigung der deutschen Frauen.

Das ist nicht der Grund gewesen, warum sich das Frauenplenum mit der aktuellen Migrations- und Flüchtlingsbewegung befasst hat.

Wir sind vielmehr der Auffassung, dass linke Feministinnen und Sozialistinnen dringend ihre Position zur Flüchtlingsdebatte einbringen müssen. Wir, linke Frauen und Mitglieder der LINKEN, lehnen den so genannten Femi-Nationalismus ab. Er ist rassistisch motiviert. Er spaltet, und lenkt von den sozialen Ausmaßen und den Verursachern der Krise ab. Weibliche Flüchtlinge brauchen Hilfe und Anerkennung weiterlesen

Vorlesen in Farmsen

puw-vorlesen3Der bundesweite Vorlesetag 2015 hat mich zum Pflegeheim Farmsen geführt, das von pflegen und wohnen betrieben wird. Über 200 Menschen leben hier, 160 Mitarbeitende hat die Einrichtung. Ein gemütlicher Ohrensessel wartete bereits auf mich, hinter mir wurde der Elektrokamin angestellt. Ein geschmückter Tannenbaum und ein Adventskranz sorgten für eine vorweihnachtliche Stimmung. Ich habe von Hermann Gutmann “Hamburg schmunzelt” vorgelesen, und wie erwartet, mochten es die alten Leute, wenn man von früher erzählt. Hamburg aus der Zeit des Mittelalters, wo es schon die Deichstraße gab, als der Fischmarkt entstanden ist und die ersten Raufereien mit Bremen stattgefunden haben. Das zweite Buch, das ich mitgebracht hatte, war von Erich Kästner, aus dem ich eine Weihnachtsgeschichte gelesen habe. Danke, dass ich da gewesen sein durfte!

Könnte lustig sein

twitterperleIn China stehen sie für Reichtum, Weisheit und Würde, in Japan bedeuten sie Glück. In Indien prophezeien sie Kinderreichtum. Sie sind aber auch ein Symbol für Tränen, galten früher gar als Heilmittel gegen Melancholie und Wahnsinn. Heute wird die Symbolkraft von Perlen, deren Entstehung immer noch nicht ganz und gar geklärt ist,  neu interpretiert.

Aus den prägnantesten Sprüchen im Internet kürt eine Website so genannte  Twittterperlen. Jüngst wurde einer meiner Tweets auserkoren. Und jetzt sehe ich meinen 105 Zeichen dabei zu, wie sie durchs Netz reisen. Könnte lustig sein weiterlesen

Der Terror des IS ist in der muslimischen Welt alltäglich

1901130_1050650594955209_5199516427990778232_nGastbeitrag von Mustafa Yoldaş

Liebe Hamburgerinnen und Hamburger, Liebe Freundinnen und Freunde, Liebe Geschwister,

Ich spreche zu Ihnen im Namen der beiden islamischen Religionsgemeinschaften Schura und der DITIB. Zusammen repräsentieren wir 46 Moscheegemeinden in Hamburg.

Wir sind hier und heute zusammen gekommen, um der vielen Toten zu gedenken, die der teuflische Terror der Mörderbande des so genannten „Islamischen Staates“ in Paris, Beirut, Ankara und anderen Orten in den letzten Tagen gekostet hat. Unsere Bittgebete widmen wir den Toten, unsere große Anteilnahme gilt ihren Angehörigen und den Verletzten. Der Terror des IS ist in der muslimischen Welt alltäglich weiterlesen