veröffentlicht auf Xing.com/Klartext am 20. März 2020
Jetzt soziale Distanz halten, um Ansteckungen zu vermeiden – der Satz sagt sich so einfach, der Appell hört sich so schlüssig an. Aber unerwünschte Nebenfolgen wurden offenbar überhaupt nicht berücksichtigt oder eingeplant.
Wer es noch nicht wusste, hier zwei Tatsachen. Erstens: Schon vor der Coronakrise waren Deutschlands Frauenhäuser überfüllt. Zweitens: Häusliche Gewalt hat nichts mit Wohnverhältnissen, Milieuzugehörigkeit oder Bildungsstand zu tun – sie findet überall statt. Die Coronakrise wird das Problem weiter verschärfen. Coronavirus: Mehr Schutzräume für Opfer häuslicher Gewalt weiterlesen

Weltweit gehen heute Menschen auf die Straße, um gegen die Unterdrückung von Frauen und Mädchen zu protestieren. Der Kampf um gleiche Rechte ist immer ein internationaler Kampf und macht vor keiner Grenze halt. Und wenn wir heute hier in Hamburg demonstrieren, dann sind wir auch in Gedanken an unsere Schwestern überall auf der Welt. Denn es sind überall die gleichen diskriminierenden Herrschaftsstrukturen, die Frauen weniger Rechte zugestehen. Die sie bewusst klein und niedrig halten. Oftmals mit Gewalt. 

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veröffentlicht im FREITAG 9/16 vom 3. März 2016
Die Zeitung
Okay, reden wir über Gewalt an Frauen. Wir begehen seit vielen Jahren am 25. November den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Wir treffen uns dazu mal im Rathaus, mal auf Veranstaltungen – weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Brötchentüten mit dem Aufdruck “Gewalt kommt nicht in die Tüte” gibt es in wenigen Tausend Exemplaren, kauft man beim Bäcker ein. Hatten Sie eine in der Hand? Im letzten Jahr hat die Hamburger Sozialbehörde eine Kampagne dazu entwickelt. Wer erinnert sich an diese? Es gibt seit einiger Zeit das
Bericht vom Frauenplenum
Laufen gegen Gewalt ist eine feste Einrichtung in Hamburg geworden. Es geht einmal um die Alster, das sind 7,5 Kilometer. Es wird geradelt, gelaufen, gegangen, gewalkt. Naütlich bin ich wieder dabei geweisen, auch wenn ich dieses Jahr die Alster nicht mitumrundet habe. Aber meinen Solibeitrag habe ich als Startgeld selbstverständlich eingezahlt. Viele beaknnte Gesichter habe ich wieder getroffen, mittlerweile gehört es “zum guten Ton”, bei diesem Benefizlauf mitzumachen. (
Mit der AfD ist der Antifeminismus in die Parlamente eingezogen – unabhängig davon, ob sich die Partei zerlegt. Der Satz „Kinder sind unser Kapital“, den die AfD-Frontfrau Dr. Frauke Petry, mit dem sie ihre Website ziert, macht mehr als deutlich, auf welchem Fundament sie ihren Antifeminismus baut. Dass Kinder „Kapital“ sein sollen, drückt die neoliberale Geisteshaltung hinter dem konservativen Leitbild Petrys aus: Menschen sind Verwertungsobjekte. Und die Verwertungsmaschinerie muss fleißig produzieren: Nach ihrer Meinung gelten nur Familien mit drei Kindern als normal.