Gleichstellung im Bundestag: Sprint, Marathon oder Schneckenspur??

Wir befinden uns am Ende der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages. In weniger als 100 Tagen wird der Bundestag neu gewählt. Während die Satirepolitsendung „Heute Show“ bereits in der Sommerpause ist, werden im Reichstag noch die Geschicke des Landes gelenkt. Ich bin seit April Teil der linken Opposition, betrachte die Politik nunmehr aus der Sicht einer Mitarbeiterin einer Bundestagsabgeordneten. Eine spannende Perspektive. Nicht so stressig wie als Abgeordnete selbst, aber nicht viel weniger vielfältig. Hier eine Presseerklärung, da ein Grußwort, eine Einschätzung zu einer Gesetzesinitiative. Ein Webvideo. Und nun das erste Mal bei einer Sitzung des Bundestages dabei. Beobachterin. Gleichstellung im Bundestag: Sprint, Marathon oder Schneckenspur?? weiterlesen

Alles bleibt in Bewegung

Es ist zwei Jahre her, dass sich mein Leben grundlegend veränderte. Ich betrat einen Weg, bei dem mir weder klar war, wo er endete, noch welche Abzweigungen, Brücken, Stolpersteine mir begegnen würden. Ich war mir nur in einem sicher: Um das nächste Etappenziel meines Lebens – gute Arbeit, die mich zufrieden und glücklich macht – zu finden, galt es, neue Herausforderungen zu meistern. Das geschah nicht ganz freiwillig, wie viele wissen. Alles bleibt in Bewegung weiterlesen

Drogenpolitik – eine Genderperspektive

img_2403 Vortrag auf der Bundeskonferenz zur Drogenpolitik am 21./22. Oktober 2016 in Hamburg

„Schluss mit der Kriminalisierung – Drogenmärkte regulieren“ lautet das Motto dieser Konferenz. Ich möchte die mir zur Verfügung stehenden 20 Minuten daher dafür nutzen, auf eine spezielle, weitere Facette der Folgen von Repressionen aufmerksam zu machen, die sich aus den Regularien des Betäubungsmittelgesetzes ergeben und tief verwurzelt in unserer Gesellschaft sind. Ich wurde gebeten, mich nicht ausschließlich mit dem Thema Prostitution und Drogen zu beschäftigen. Drogenpolitik – eine Genderperspektive weiterlesen

Pädagogisch = weiblich = schlecht bezahlt

gewVeröffentlicht in Erziehung & Wissenschaft 5/2016

Zum internationalen Frauentag 2016 hat die GEW ein Gutachten veröffentlicht, das nachweist, dass die schlechtere Bezahlung von Grundschul- gegenüber Lehrkräften an anderen Schularten eine mittelbare Diskriminierung von Frauen ist. Bis zu 450 Euro monatlich wird an Grundschulen weniger verdient. In Hamburg diskutierten Grundschullehrerinnen über Ursachen, Vorurteile und Möglichkeiten, die Situation zu verändern, sowie die Folgen dieser Diskriminierung im Berufsalltag. Pädagogisch = weiblich = schlecht bezahlt weiterlesen

Wenn die anderen tanzen

dsc_0254veröffentlicht im FREITAG 9/16 vom 3. März 2016

Körbe mit geschnittenem Brot stehen auf den Tischen, dazu Schalen mit Butter und Marmelade. In den Fächern eines schmalen Regales stapeln Handtücher. Im Wohnzimmer liegen Tageszeitungen aus. Kemenate, der Tagestreff für wohnungslose Frauen in Hamburg, öffnet in einer Stunde.

Eine, die regelmäßig vorbei schaut, ist Martina Junge*. Noch steht die schmale Frau mit Mütze, dicker Jacke, Jeans und schwarzen Stiefeln in der Februar-Kälte vor der Tür und raucht. Sie hat Lippenstift aufgelegt, unter den Augen einen dünnen Kajalstrich gezogen. „Das ist drinnen nicht erlaubt.“, sagt sie und pustet den Qualm nach oben. Wenn die anderen tanzen weiterlesen

Dem Feminismus verloren

titel0616Die vermutlich älteste Frauenzeitschrift Deutschlands ist Ende 2015 das letzte Mal erschienen – und niemand hat es bemerkt. Frauenrat, die Publikation der gleichnamigen feministischen NGO, ist nach 63 Jahren eingestellt worden. In ihrer letzten Ausgabe beschäftigt sich das Blatt dem Thema Abschied.

Ich finde: Gerade in einer Zeit, in der die Gesellschaft über Sexismus diskutiert wie lange nicht, ist ein seriöses Blatt auch und gerade in gedruckter Form erforderlich. Dem Feminismus verloren weiterlesen

Weibliche Flüchtlinge brauchen Hilfe und Anerkennung

11259116_1044418855578383_4094908246475454235_oBericht vom Frauenplenum

Viele Politiker und Politikerinnen und auch viele Medien haben mit einem Mal das Patriarchat entdeckt. Sie sorgen sich – angesichts der vielen jungen, männlichen, muslimischen Männer, die derzeit als Flüchtlinge in unser Land kommen – um die Sicherheit und Gleichberechtigung der deutschen Frauen.

Das ist nicht der Grund gewesen, warum sich das Frauenplenum mit der aktuellen Migrations- und Flüchtlingsbewegung befasst hat.

Wir sind vielmehr der Auffassung, dass linke Feministinnen und Sozialistinnen dringend ihre Position zur Flüchtlingsdebatte einbringen müssen. Wir, linke Frauen und Mitglieder der LINKEN, lehnen den so genannten Femi-Nationalismus ab. Er ist rassistisch motiviert. Er spaltet, und lenkt von den sozialen Ausmaßen und den Verursachern der Krise ab. Weibliche Flüchtlinge brauchen Hilfe und Anerkennung weiterlesen

Das achte Mal “Laufen gegen Gewalt”

img_5792Laufen gegen Gewalt ist eine feste Einrichtung in Hamburg geworden. Es geht einmal um die Alster, das sind 7,5 Kilometer. Es wird geradelt, gelaufen, gegangen, gewalkt. Naütlich bin ich wieder dabei geweisen, auch wenn ich dieses Jahr die Alster nicht mitumrundet habe. Aber meinen Solibeitrag habe ich als Startgeld selbstverständlich eingezahlt. Viele beaknnte Gesichter habe ich wieder getroffen, mittlerweile gehört es “zum guten Ton”, bei diesem Benefizlauf mitzumachen. (Anhang)

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Warum Kinder kein Kapital sind

b592bca41cMit der AfD ist der Antifeminismus in die Parlamente eingezogen – unabhängig davon, ob sich die Partei zerlegt. Der Satz „Kinder sind unser Kapital“, den die AfD-Frontfrau Dr. Frauke Petry, mit dem sie ihre Website ziert, macht mehr als deutlich, auf welchem Fundament sie ihren Antifeminismus baut. Dass Kinder „Kapital“ sein sollen, drückt die neoliberale Geisteshaltung hinter dem konservativen Leitbild Petrys aus: Menschen sind Verwertungsobjekte. Und die Verwertungsmaschinerie muss fleißig produzieren: Nach ihrer Meinung gelten nur Familien mit drei Kindern als normal. Warum Kinder kein Kapital sind weiterlesen

Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen – Eine neue Aufgabe

2438027221973478highresdsc_0183frauenDie Frauenhäuser in Hamburg leisten eine wichtige Aufgabe: Sie nehmen Frauen und ihre Kindern auf, wenn sie von Gewalt bedroht oder konkret betroffen sind. 194 Plätze haben die fünf Häuser, die es in Hamburg gibt, dafür zur Verfügung. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot. Das heißt, es soll Frauen so leicht wie möglich gemacht werden, den Weg ins Frauenhaus zu finden. Zuletzt berichtete die Mopo über die Situation der Frauenhäuser, den Mitarbeiterinnen und den Bewohnerinnen. Ich habe die letzten Jahre einen politischen Schwerpunkt im Opferschutz gehabt und freue mich nun, dass ich diese Arbeit fortsetzen kann – auf anderer Ebene. Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen – Eine neue Aufgabe weiterlesen