Linke Moral und Prostitution*

text-prost1Als die Sozialpolitikerin Magda Langhans im Parlament über die Razzien sprach, mit denen die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten verhindert werden sollten, stellte dies eine ungeheure Provokation dar. Denn die Abgeordnete skandalisierte, dass die Zwangsuntersuchungen nur an Frauen durchgeführt wurden. Drei- bis viermal, so prangerte Langhans in ihrer leidenschaftlichen und zugleich gestrengen Art an, würden Frauen zur Untersuchung müssen, die Männer hingegen unbehelligt bleiben. Magda Langhans war Abgeordnete der KPD in der Hamburgischen Bürgerschaft und hielt diese Rede 1946.1 Linke Moral und Prostitution* weiterlesen

Wo wart ihr?

img_3720Seit 20 Jahren vermittelt die Lawaetz Service GmbH jungen Leute Wohnungen. Es ist eine besondere Gruppe, für die sie das macht. Es handelt sich  um Frauen und Männer, die in Jugendwohnungen gelebt haben. Sie gelten als Personen mit “Zugangserschwernissen”. Heißt: VermieterInnen wollen solche Leute nicht haben, weil sie Dreck, Krawall und Polizeieinsätze befürchten.

Jetzt feierte das Projekt mit einer Fotoausstellung 20-jähriges Bestehen. Ich war dabei – und wurde richtig sauer. Von der Hamburger Presselandschaft hat sich niemand blicken lassen. Interessieren Euch diese Menschen etwa nur, wenn es wirklich zu Polizeieinsätzen gekommen ist? Wo wart ihr? weiterlesen

Wie ich arbeiten möchte

arbeitenIch habe ein Jahr, eine neue Arbeit zu finden. Das ist viel und wenig Zeit, je nachdem. Ich merke, wie sehr ich mich erholen muss. Vom Spagat zwischen Betrieb, Rathaus, Partei und Gewerkschaft. Vom Sitzungsmarathon und abendlichen Terminen. Von Präsenzzeiten an Wochenenden. Ich muss entschleunigen, entspannen, Abstand gewinnen, meine Gesundheit aufrüsten. Manchmal purzeln die Ideen, wie und wo ich arbeiten möchte. Dann kommen Momente, wo Leere herrscht. Ein Jahr ist viel und wenig – je nachdem.
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Wenn der dicke Tanzbär streikt

oskarstreiktUpdate 16.5.  (Fotos aus dem Jahr 1989 eingefügt) Zart bläst er in die Trillerpfeife, entlockt ihr ein leises Tönchen. Sie ist rot, aus Plastik und trägt ein Gewerkschafts-Emblem. Es ist Streik. Die Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste sind im Ausstand. Mein Enkel macht mit, an seinem Kinderwagen weht eine selbst gefertigte Flagge. Er besucht seine Erzieherinnen auf der Kundgebung vorm Gewerkschaftshaus und lässt sich fahren, als sich der Demonstrationszug in Bewegung setzt. Wenn der dicke Tanzbär streikt weiterlesen

Bei der Staatsanwaltschaft zur Vernehmung

10536_472529802767294_517142143_nGestern war ich bei der Staatsanwaltschaft zur Vernehmung: Asklepios hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, weil mir das Gutachten der Ärztlichen Kommission, das über die Folgen der Unterbestrahlungen im AK St. Georg detailliert Auskunft gibt, im Frühjahr zugeleitet wurde. Die damaligen Oppositionsparteien Grüne, CDU, FDP und LINKE hatten dann gemeinsam entschieden, es auf einer gemeinsamen Pressekonferenz an die anwesenden JournalistInnen zu geben. Bei der Staatsanwaltschaft zur Vernehmung weiterlesen

DIE LINKE muss Partei der sozialen Gerechtigkeit bleiben. Eine Replik auf die “neuen” Aprilthesen

die_linke_cc-by_from_fabian_bromann„Über die Aufgaben des Proletariats in der gegenwärtigen Revolution“ lautete ein Referat von Lenin, das er im Frühjahr 1914 ausarbeitete. Darin kritisierte er die russische Regierung wegen ihrer kapitalistischen Ausrichtung und forderte eine Republik; die Verstaatlichung von Boden und Produktionsmitteln, und einen Friedenschluss mit Deutschland. Daraus entwickelte sich die Parole: „Friede – Freiheit, Land und Brot!“ Das Referat erschien als Text 1917 in der Prawda,  mit dem Titel „Aprilthesen“.

Alexander Recht, Paul Schäfer, Axel Troost und Alban Werner haben in der „Sozialismus“, Heft 4/2015 einen Text veröffentlicht, den sie ebenfalls „Aprilthesen“ nennen. Der Untertitel lautet: „Wo wir stehen und was getan werden sollte.“ Ob und warum sie bewusst denselben Titel wählten, den der russische Revolutionär Lenin seinem Text gegeben hat, bleibt offen. Ähnlichkeiten sind nicht auszumachen – weder vom Inhalt noch von der Länge. Und die Bundesrepublik Deutschland befindet sich nicht in einer vorrevolutionären Phase. DIE LINKE muss Partei der sozialen Gerechtigkeit bleiben. Eine Replik auf die “neuen” Aprilthesen weiterlesen

Gender – Trauma -Sucht

frauenperspektiven-logo-e1429009071744Drogen- und Alkoholabhängigen schneller, effektiver und nachhaltiger helfen. Am 20. April findet die Fachtagung „Gender –Trauma –Sucht“ in der Hamburger Handwerkskammer statt. Eingeladen hat der Suchthilfeträger Frauenperspektiven e.V.. 150 Expertinnen und Experten aus der Sucht- und Drogenhilfe, aus der Opferschutzhilfe, Krankenhäusern und Beratungseinrichtungen nehmen teil. Gender – Trauma -Sucht weiterlesen

Fünf Jahre SPD und Grüne: Soziale Kälte in einer wachsenden Stadt

10830766_10152864238133890_239649012846929236_oSPD und Grüne sind nach 16 Verhandlungs- runden einig geworden: Mit einem 115-seitigen Vertrag haben sie ihre Koalition für die nächsten fünf Jahre geschmiedet. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit soll im Folgenden der Koalitionsvertrag beleuchtet und Schlussfolgerungen für die Arbeit der LINKEN in der Bürgerschaft und im Landesverband gezogen werden.

Einladung zur Diskussion und Aufforderung zur Aktion.* Fünf Jahre SPD und Grüne: Soziale Kälte in einer wachsenden Stadt weiterlesen

Steht Hamburgs älteste Städtepartnerschaft vor dem Aus?

dsc_7380Update 11.4. Die älteste Städtepartnerschaft besteht mit St. Petersburg. Sie wurde 1957 zwischen Hamburg und Leningrad besiegelt. Spannungen gab es zuletzt wegen der homophoben Gesetze, die in Russland jede öffentliche Präsentation gleichgeschlechtlicher Lebensweisen unter Strafe stellt. Eine Delegation der Bürgerschaft in 2014 hatte dies in St. Petersburg thematisiert, bewusst hatte sich die Bürgerschaft zur weiteren Partnerschaft bekannt. Nun finden sich im Koalitionsvertrag, der diese Woche von SPD und Grünen für einen gemeinsamen Senat von 2015 bis 2020 präsentiert wurde,  neue Töne:

Steht Hamburgs älteste Städtepartnerschaft vor dem Aus? weiterlesen