Gleichstellung im Bundestag: Sprint, Marathon oder Schneckenspur??

Wir befinden uns am Ende der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages. In weniger als 100 Tagen wird der Bundestag neu gewählt. Während die Satirepolitsendung „Heute Show“ bereits in der Sommerpause ist, werden im Reichstag noch die Geschicke des Landes gelenkt. Ich bin seit April Teil der linken Opposition, betrachte die Politik nunmehr aus der Sicht einer Mitarbeiterin einer Bundestagsabgeordneten. Eine spannende Perspektive. Nicht so stressig wie als Abgeordnete selbst, aber nicht viel weniger vielfältig. Hier eine Presseerklärung, da ein Grußwort, eine Einschätzung zu einer Gesetzesinitiative. Ein Webvideo. Und nun das erste Mal bei einer Sitzung des Bundestages dabei. Beobachterin. Gleichstellung im Bundestag: Sprint, Marathon oder Schneckenspur?? weiterlesen

Hamburg hat diesen Jugendlichen viel zu bieten

Das Projekt „Zimmerfrei“ sucht Wohnraum für minderjährige Geflüchtete – das Team zieht nach einem Jahr Engagement Zwischenbilanz – Text und Video veröffentlicht auf hamburg.de

„Wahnsinn, was für ein toller Text“, dachte Sabine Vielhaben, als sie das Abendblatt vom 2. Mai 2016 aufschlug und in großen Buchstaben Hamburg sucht Gastfamilien für junge Geflüchtete fand: Ein Bericht über ihr Projekt! Monatelang hatte die Sozialpädagogin darauf hingearbeitet. Die Veröffentlichung schlug ein: Die Telefone von „Zimmerfrei“ standen anfangs nicht mehr still.

Harte Arbeit war dem vorweg gegangen. Und Vielhaben war nicht allein: Zusammen mit Jonas Ehrsam und Anne Plehn setzte sie eine Idee um, für die es kein Vorbild, geschweige denn Strukturen gab: Die drei sollten minderjährige unbegleitete Flüchtlinge aus Erstaufnahmeeinrichtungen herausholen, um sie schneller zu integrieren. Nun, ein Jahr später, zieht das Team Zwischenbilanz. Hamburg hat diesen Jugendlichen viel zu bieten weiterlesen

Alles bleibt in Bewegung

Es ist zwei Jahre her, dass sich mein Leben grundlegend veränderte. Ich betrat einen Weg, bei dem mir weder klar war, wo er endete, noch welche Abzweigungen, Brücken, Stolpersteine mir begegnen würden. Ich war mir nur in einem sicher: Um das nächste Etappenziel meines Lebens – gute Arbeit, die mich zufrieden und glücklich macht – zu finden, galt es, neue Herausforderungen zu meistern. Das geschah nicht ganz freiwillig, wie viele wissen. Alles bleibt in Bewegung weiterlesen

Momente aus dem frühen Familienleben

Als meine Kinder noch klein waren, bin ich Leserin von spielen und lernen gewesen. Das war eine Elternzeitschrift, die Eltern aktiv und vor allem ernsthaft  in ihr journalistisches Konzept miteinbezogen hat. Anfang der 1990er Jahre habe für das Blatt geschrieben, also vor meiner hauptberuflichen Laufbahn als Journalistin. Und so sind Momente aus dem Leben unserer Familie dokumentiert, an die wir uns vielleicht nicht mehr erinnern würden. Momente aus dem frühen Familienleben weiterlesen

Bewerbungsverweigerung

Ich suche einen Job. Einen, von dessen Gehalt ich meine Miete zahlen kann, meine Versicherungen, notwendige Einkäufe. Ich suche aber auch nicht irgendeinen Job. Am liebsten würde ich bei einer NGO arbeiten. Oder in einem Unternehmen, das Soziales als Geschäftsziel hat. Beworben habe ich mich bei knapp zwei Dutzend Betrieben. Drei Vorstellungsgespräche sind dabei bislang herausgekommen, also ziemlich mager. Bin ich zu alt, zu teuer, zu links? Keine Ahnung. Ein ehrliches Feedback bekommst Du nicht. Aber immer alle guten Wünsche für die berufliche Zukunft. Bewerbungsverweigerung weiterlesen

Der Ort, wo niemand fragt – Sozialarbeiterinnen bieten Hilfe

Madlen (l.) und Sonja vom Parati-Team beraten in Hamburg seit vielen Jahren Straßenprostituierte. Die lang gewachsenen Beziehungen ermöglichen eine Vertrauensbasis.

Veröffentlicht am 6. Januar 2017 in Neues Deutschland

Illegal, verarmt, auf Sexarbeit angewiesen: Für Straßenprostituierte können sich die Lebensbedingungen bald weiter verschlechtertn

„Lass nicht mit Dir handeln: Deine Arbeit hat ihren Preis – und den ist sie auch wert. Zu billige Angebote machen die Preise für alle kaputt.“ Ratschläge wie diese geben Sonja und Madlen oft an die Frauen weiter, die an ihren Bus kommen. Sie geben ihnen Gleitgel und Kondome, manchmal tauschen sie benutztes Spritzbesteck. „Wir kommen immer zum Schichtwechsel.“, sagt Madlen. „wenn die Tagsüberfrauen und die Nachtarbeiterinnen die Plätze wechseln.“ 20 bis 40 Frauen erreichen Sonja und Madlen montags zwischen 18 und 21 Uhr. Sie sind Sozialarbeiterinnen, ihre Klientinnen Straßenprostituierte. Der Ort, wo niemand fragt – Sozialarbeiterinnen bieten Hilfe weiterlesen

Katrin Wollberg im Porträt: „Ich habe ein breites Kreuz“

Katrin Wollberg
Katrin Wollberg vor der Unterkunft Münzstraße: Hier können Obdachlose im Rahmen des Winternotprogramms kostenlos übernachten.

Veröffentlicht auf hamburg.de

Erst kurz vorher hatte Katrin Wollberg erfahren, dass sie am 22. November 2016 in der Talkshow „Schalthoff live“ auf Hamburg1 Platz nehmen sollte. Das Thema: Obdachlos in Hamburg. Doch wer wäre dafür besser geeignet als sie? Katrin Wollberg im Porträt: „Ich habe ein breites Kreuz“ weiterlesen

Leben und arbeiten in der digitalisierten Welt – Es geht um die Deutungshoheit und um den Wert von Arbeit

Veröffentlicht in “M” Menschen machen Medien

Veröffentlicht in der medienpolitischen Zeitschrift “M” am 27. Dezember 2016

Werden Arbeitnehmer_innen künftig gläsern? Werden wir bald alle zu Job-Nomad_innen mit prekärer Einkommenslage? Die Debatte um die Zukunft der Arbeit ist voll entfacht. Halt! Die „Zukunft der Arbeit“? Was ist damit genau gemeint? Denken wir eigentlich alle an das Gleiche, wenn wir das lesen? Wissen wir genau, worum es geht? Eher nicht. So kommt es zu dem ersten Missverständnis: Geht es darum, ob Arbeit an sich eine Zukunft hat? Oder darum, wie Arbeit demnächst stattfinden wird? Das ist keine Spitzfindigkeit. Beim Lesen von Texten über die digitalisierte Arbeitswelt entsteht nicht selten der Eindruck, als wenn Arbeit verschwände.

Es geht um das zukünftige Arbeiten. Und auch wieder nicht, denn es geht nicht um die ferne Zukunft oder um eine visionäre Debatte. Das Internet, Roboter und künstliche Intelligenz sind bereits in nahezu alle Arbeitsprozesse eingezogen. Leben und arbeiten in der digitalisierten Welt – Es geht um die Deutungshoheit und um den Wert von Arbeit weiterlesen

Digitale Arbeitswelt verlangt radikale soziale Reformen

img_3181Veröffentlicht in “M” – Menschen machen Medien, 12. Dezember 2016

Dass 3D-Drucker fahrbare Autos und bewohnbare Häuser produzieren können, ist keine Science Fiction mehr. Das gedruckte Bürogebäude steht in Dubai und Shuttlebus „Olli“ soll 2017 in Karlsruhe eingesetzt werden. Noch keine Normalität. Dennoch, wenn Roboter mit künstlicher Intelligenz immer einfachere Produktionsverfahren ermöglichen, werde sich das radikal auf Arbeitsplätze und Berufe auswirken, sagte IT-Expertin Anke Domscheit-Berg während eines Vortrages bei den ver.di-Frauen in Hamburg. Digitale Arbeitswelt verlangt radikale soziale Reformen weiterlesen

Trump wurde Präsident: An Tagen wie diesen denkt man an früher

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“Die Welt des Ronald Reagan”

Donald Trump wurde zum US-Präsidenten gewählt. Das wirft meine Gedanken zurück. In meine Zeit der Politisierung und der Angst vor einem Atomkrieg viel die Amtszeit von Ronald Reagan (1981-1989), einem B-Movie-Schauspieler, der später (?) an Alzheimer erkrankte. Diese Karikatur, diese “Weltkarte”, hing jahrelang in meiner/unserer Wohnung. Die Welt hat also bereits verrückte Präsidenten erlebt. Trump wurde Präsident: An Tagen wie diesen denkt man an früher weiterlesen