Es ist zwei Jahre her, dass sich mein Leben grundlegend veränderte. Ich betrat einen Weg, bei dem mir weder klar war, wo er endete, noch welche Abzweigungen, Brücken, Stolpersteine mir begegnen würden. Ich war mir nur in einem sicher: Um das nächste Etappenziel meines Lebens – gute Arbeit, die mich zufrieden und glücklich macht – zu finden, galt es, neue Herausforderungen zu meistern. Das geschah nicht ganz freiwillig, wie viele wissen. Alles bleibt in Bewegung weiterlesen
Kategorie: Allgemein
Momente aus dem frühen Familienleben
Als meine Kinder noch klein waren, bin ich Leserin von spielen und lernen gewesen. Das war eine Elternzeitschrift, die Eltern aktiv und vor allem ernsthaft in ihr journalistisches Konzept miteinbezogen hat. Anfang der 1990er Jahre habe für das Blatt geschrieben, also vor meiner hauptberuflichen Laufbahn als Journalistin. Und so sind Momente aus dem Leben unserer Familie dokumentiert, an die wir uns vielleicht nicht mehr erinnern würden. Momente aus dem frühen Familienleben weiterlesen
Bewerbungsverweigerung
Ich suche einen Job. Einen, von dessen Gehalt ich meine Miete zahlen kann, meine Versicherungen, notwendige Einkäufe. Ich suche aber auch nicht irgendeinen Job. Am liebsten würde ich bei einer NGO arbeiten. Oder in einem Unternehmen, das Soziales als Geschäftsziel hat. Beworben habe ich mich bei knapp zwei Dutzend Betrieben. Drei Vorstellungsgespräche sind dabei bislang herausgekommen, also ziemlich mager. Bin ich zu alt, zu teuer, zu links? Keine Ahnung. Ein ehrliches Feedback bekommst Du nicht. Aber immer alle guten Wünsche für die berufliche Zukunft. Bewerbungsverweigerung weiterlesen
Der Ort, wo niemand fragt – Sozialarbeiterinnen bieten Hilfe

Veröffentlicht am 6. Januar 2017 in Neues Deutschland
Illegal, verarmt, auf Sexarbeit angewiesen: Für Straßenprostituierte können sich die Lebensbedingungen bald weiter verschlechtertn
„Lass nicht mit Dir handeln: Deine Arbeit hat ihren Preis – und den ist sie auch wert. Zu billige Angebote machen die Preise für alle kaputt.“ Ratschläge wie diese geben Sonja und Madlen oft an die Frauen weiter, die an ihren Bus kommen. Sie geben ihnen Gleitgel und Kondome, manchmal tauschen sie benutztes Spritzbesteck. „Wir kommen immer zum Schichtwechsel.“, sagt Madlen. „wenn die Tagsüberfrauen und die Nachtarbeiterinnen die Plätze wechseln.“ 20 bis 40 Frauen erreichen Sonja und Madlen montags zwischen 18 und 21 Uhr. Sie sind Sozialarbeiterinnen, ihre Klientinnen Straßenprostituierte. Der Ort, wo niemand fragt – Sozialarbeiterinnen bieten Hilfe weiterlesen
Katrin Wollberg im Porträt: „Ich habe ein breites Kreuz“

Erst kurz vorher hatte Katrin Wollberg erfahren, dass sie am 22. November 2016 in der Talkshow „Schalthoff live“ auf Hamburg1 Platz nehmen sollte. Das Thema: Obdachlos in Hamburg. Doch wer wäre dafür besser geeignet als sie? Katrin Wollberg im Porträt: „Ich habe ein breites Kreuz“ weiterlesen
Leben und arbeiten in der digitalisierten Welt – Es geht um die Deutungshoheit und um den Wert von Arbeit

Veröffentlicht in der medienpolitischen Zeitschrift “M” am 27. Dezember 2016
Werden Arbeitnehmer_innen künftig gläsern? Werden wir bald alle zu Job-Nomad_innen mit prekärer Einkommenslage? Die Debatte um die Zukunft der Arbeit ist voll entfacht. Halt! Die „Zukunft der Arbeit“? Was ist damit genau gemeint? Denken wir eigentlich alle an das Gleiche, wenn wir das lesen? Wissen wir genau, worum es geht? Eher nicht. So kommt es zu dem ersten Missverständnis: Geht es darum, ob Arbeit an sich eine Zukunft hat? Oder darum, wie Arbeit demnächst stattfinden wird? Das ist keine Spitzfindigkeit. Beim Lesen von Texten über die digitalisierte Arbeitswelt entsteht nicht selten der Eindruck, als wenn Arbeit verschwände.
Es geht um das zukünftige Arbeiten. Und auch wieder nicht, denn es geht nicht um die ferne Zukunft oder um eine visionäre Debatte. Das Internet, Roboter und künstliche Intelligenz sind bereits in nahezu alle Arbeitsprozesse eingezogen. Leben und arbeiten in der digitalisierten Welt – Es geht um die Deutungshoheit und um den Wert von Arbeit weiterlesen
Digitale Arbeitswelt verlangt radikale soziale Reformen
Veröffentlicht in “M” – Menschen machen Medien, 12. Dezember 2016
Dass 3D-Drucker fahrbare Autos und bewohnbare Häuser produzieren können, ist keine Science Fiction mehr. Das gedruckte Bürogebäude steht in Dubai und Shuttlebus „Olli“ soll 2017 in Karlsruhe eingesetzt werden. Noch keine Normalität. Dennoch, wenn Roboter mit künstlicher Intelligenz immer einfachere Produktionsverfahren ermöglichen, werde sich das radikal auf Arbeitsplätze und Berufe auswirken, sagte IT-Expertin Anke Domscheit-Berg während eines Vortrages bei den ver.di-Frauen in Hamburg. Digitale Arbeitswelt verlangt radikale soziale Reformen weiterlesen
Trump wurde Präsident: An Tagen wie diesen denkt man an früher

Donald Trump wurde zum US-Präsidenten gewählt. Das wirft meine Gedanken zurück. In meine Zeit der Politisierung und der Angst vor einem Atomkrieg viel die Amtszeit von Ronald Reagan (1981-1989), einem B-Movie-Schauspieler, der später (?) an Alzheimer erkrankte. Diese Karikatur, diese “Weltkarte”, hing jahrelang in meiner/unserer Wohnung. Die Welt hat also bereits verrückte Präsidenten erlebt. Trump wurde Präsident: An Tagen wie diesen denkt man an früher weiterlesen
Drogenpolitik – eine Genderperspektive
Vortrag auf der Bundeskonferenz zur Drogenpolitik am 21./22. Oktober 2016 in Hamburg
„Schluss mit der Kriminalisierung – Drogenmärkte regulieren“ lautet das Motto dieser Konferenz. Ich möchte die mir zur Verfügung stehenden 20 Minuten daher dafür nutzen, auf eine spezielle, weitere Facette der Folgen von Repressionen aufmerksam zu machen, die sich aus den Regularien des Betäubungsmittelgesetzes ergeben und tief verwurzelt in unserer Gesellschaft sind. Ich wurde gebeten, mich nicht ausschließlich mit dem Thema Prostitution und Drogen zu beschäftigen. Drogenpolitik – eine Genderperspektive weiterlesen
Mit den Augen von Kindern: das US-amerikanische Buch “Too many noodles”
Kinder lieben Wiederholungen, sie sind in Geschichten zuhause, sie mögen Rituale. In schöne Kinderbücher habe ich selbst gern meine Nase gesteckt, mochte sie wiederholen, mochte die Geschichten, mochte das Vorleseritual. Und so bin ich immer anspruchsvoller geworden, lernte gute von schlechten Kinderbüchern zu unterscheiden und begeisterte mich für die Fähigkeit von SchriftstellerInnen, kind- und erwachsenengerecht Bücher für die Kleinsten zu schreiben. Und zu zeichnen. Mit den Augen von Kindern: das US-amerikanische Buch “Too many noodles” weiterlesen